Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Daniel Knop

Kleinpolypige Steinkorallen im Aquarium zu pflegen, ist nicht leicht und erfordert viel Erfahrung. Doch einige Gattungen enthalten Korallen, die sich für den Einsteiger besser eignen als andere.

Rasant wachsende Steinkorallen, die verschiedenste Wuchsformen und ansprechende Farben ausbilden, sind der Traum der meisten Korallenriffaquarianer. Auch der Einsteiger im Hobby Riffaquaristik bildet hier kaum eine Ausnahme, hat sich doch das „SPS“-Steinkorallenbecken innerhalb dieses Hobbys in den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren zum Idealbild entwickelt.

 

Geweihkorallen, Familie Acroporidae:

Gattungen Acropora und Montipora

Die weitaus meisten Steinkorallenaquarianer fokussieren vornehmlich auf Acropora-Arten. Diese Gattung dominiert im Riff, ist extrem schnellwüchsig und hat die Herzen vieler Aquarianer erobert. Manche Steinkorallenaquarien sind regelrechte Acropora-Aquarien.

Doch so robust und anpassungsfähig Korallen dieser Gattung sein mögen, in sehr jungen Aquarien lassen sich Acropora-Arten meist schwer zum Wachsen bringen. Warum, das ist noch unklar. Alle Bedingungen scheinen ideal; Licht, Strömung, Wasserchemie – aber es kann relativ lange dauern, bis sich tatsächlich Wachstumszonen am Korallenskelett zeigen, die sich dem Licht entgegenstrecken. Im gereiften Riffaquarium ist die Wuchsfreude der Acropora-Korallen geradezu legendär, doch im jungfräulichen Aquarium sind sie meist divenhaft.

Eine Erklärung könnte die Tatsache sein, dass in frisch eingerichteten Riffbecken kaum kryptische Schwämme vorhanden sind, im gereiften Riffbecken jedoch in der Regel große Bestände, die sich an der Unterseite des Dekorationsgesteins befinden, von außen kaum sichtbar. Manche Schwämme geben fortwährend Kragengeißelzellen an das Freiwasser ab, weil sie diese im Rhythmus mehrerer Stunden fortwährend durch neu gebildete ersetzen. Daraus folgt, dass in der Umgebung eines Schwamms die Schwebedichte von Kragengeißelzellen hoch sein kann, und möglicherweise werden diese von Acropora-Arten als Nahrung genutzt. Diesen Zusammenhang formulierte ich in einem KORALLE-Beitrag als Hypothese (Knop 2010), und inzwischen sind tatsächlich wissenschaftliche Untersuchungen hierzu im Gang.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 97