Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Palythoa cf. toxica in einer Nahaufnahme
Foto: M. Morpurgo

Massimo Morpurgo

Palytoxin zählt zu den giftigsten Substanzen im Tierreich, und einige der Tiere, die es produzieren, pflegen wir im Meerwasseraquarium. Wie ist damit umzugehen?

Vor fünf Jahren las ich den sehr ausführlichen und interessanten Artikel „Palytoxin – vom Aquarium ins Krankenhaus?“ von Dr. Dr. Maik Friedrich (2012). Darin fasste der Arzt und Biologe die damals noch erstaunlich dünn gesäte wissenschaftliche Fachliteratur über aquaristische Palytoxin-Vergiftungsfälle zusammen. In den vergangenen fünf Jahren erschienen allerdings zunehmend Fachberichte in wissenschaftlichen Journalen.

Der Artikel von Friedrich interessierte und motivierte auch mich so sehr, dass ich zu diesem Thema in einer wissenschaftlichen Publikation als Ko-Autor beitrug (Tartaglione et al. 2016): Vor einigen Monaten erschien in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift „Toxicon“ ein Beitrag, der über den ersten Palytoxin-Vergiftungsfall in Italien berichtete. Ein Aquarianer aus Bozen hatte versucht, eine Palythoa-Polypenkolonie aus seinem Riffbecken mit einer Bürste unter fließend heißem Wasser vom Substratstein zu entfernen. Während dieses Versuchs atmete er das entstandene Aerosol ein, das Palytoxin enthielt. Aus restlichen Palythoa-Polypen seines Aquariums wurden später mit chemischen Analysen Palytoxin und zwei weitere, für die Wissenschaft neue Palytoxine isoliert: ein Hydrossypalytoxin und ein Desoxypalytoxin. Die Krustenanemone wurde morphologisch und genetisch als Palythoa cf. toxica bestimmt, und durch anschließende Laborexperimente wurde belegt, dass Aquarien-Aktivkohle dazu in der Lage ist, den allergrößten Teil des Palytoxins aus dem Aquarienwasser zu entfernen. (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 108