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von Daniel Knop

Warum sind Riesenmuscheln sind farbig gemustert? Wie erzeugen sie die Farbeffekte? Aus welchem Grund sind diese nur aus bestimmten Perspektiven wahrnehmbar? Und warum sind die Symbiosealgen dieser Mollusken in traubenförmigen Gruppen angeordnet?

Dass Riesenmuscheln in einer Gemeinschaft mit Symbiosealgen leben, ist in der Meeresaquaristik allgemein bekannt. Neu hingegen ist, dass sie ihre Symbionten nicht einfach in einer zweidimensonalen Fläche im Mantellappen lagern, um sie dort fotosynthetisch Nahrung erzeugen zu lassen. Was der Mantellappen der Muscheln für die Symbiosealgen leistet, ist weitaus mehr.

Seit mehreren Jahrzehnten weiß die Wissenschaft, dass der Mantellappen von Riesenmuscheln an der Oberfläche winzige optische Instrumente besitzt, als Iridocyten bezeichnet. Dabei handelt es sich um rund 8 Mikrometer (µm) große, linsenähnliche Strukturen, von denen man bisher annahm, sie würden das Licht konzentrieren und in die Tiefe zu den Symbiosealgen leiten.

Unter einem Mikroskop lassen sich diese Iridocyten darstellen, denn im Schnittpräparat mit Dauerfärbung erscheinen sie als winzige Rundkörper, eine Spur kleiner als die Symbiosealgen. Sie liegen sämtlich im Oberflächenbereich, über den Algen. Allerdings sind die Iridocyten selbst am lebenden Tier nicht zu erkennen, denn sie sind weitgehend transparent – letztlich sind es "Linsen", die bestimmte Lichtstrahlungsanteile passieren lassen sollen. Was wir beim detaillierten Betrachten des Mantellappens – z. B. mit einer starken Lupe – an der Riesenmuschel als farbige Pünktchen sehen, ist nichts anderes als die optische Wirkung der Iridocyten, nämlich der reflektierte Licht-Strahlungsanteil. Gelangt diese Strahlung direkt zu unserem Auge, ist der wahrnehmbare Farbeffekt am stärksten. Im gleichen Maß wie unsere Blickrichtung von der Strahlungsrichtung abweicht, schwächt sich die Farbwirkung ab. In jedem Fall aber ist der sichtbare "Farbfleck" deutlich größer als der betreffende Iridocyt.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 91