Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Daniel Knop

Fotografie ist heute beliebter als jemals zuvor. Mit dieser Rubrik möchten wir Sie, liebe KORALLE-Leser, Schritt für Schritt an die Aquarienfotografie heranführen und Tipps und Tricks aus der Praxis verraten.

Folge 2: Aquarienfotografie und Sensorgröße

Spielt die Sensorgröße einer Digitalkamera in der Aquarienfotografie eine Rolle? Ist es vorteilhaft, mit großer Sensorfläche zu arbeiten? Oder bringt das vielleicht sogar Nachteile? Die Antwort auf alle drei Fragen lautet „ja“, genauer gesagt, „ja, aber ...“, denn vieles hängt von Ihren Schwerpunkten ab.

In der Frühzeit der Digitalkameras sehnte man sich nach größeren Sensoren, und aus dieser Zeit stammt die Vorstellung, das Bild sei umso besser, je größer der Sensor ist und je höher die Auflösung. Anfangs traf das auch zu, denn was in den ersten allgemein verkauften Digitalkameras arbeitete, waren Sensoren mit einer Auflösung um 350 000 Pixel. Damals war also nach oben noch jede Menge Luft, und wer sein Bild in mehr als Briefmarkengröße drucken wollte, war in Sachen Digitalfotografie einfach noch nicht an der Reihe.

Mehr Pixel bedeutete damals zwangsläufig auch größerer Sensor, denn die Miniaturisierung der einzelnen Halbleiter-Bauelemente war noch nicht weit fortgeschritten. Inzwischen hat sich hier sehr viel getan, und sogar winzigste Sensoren bieten heute eine geradezu märchenhaft hohe Auflösung. Zwar gibt es noch immer einen gewissen Zusammenhang zwischen Sensorgröße und Bildqualität, doch die alte Gleichung „größer ist besser“ gilt nicht mehr. Im Gegenteil, denn die Arbeit mit einem größeren Sensor ist in mancher Hinsicht schwieriger.

Wenn Sie ein ganzes Aquarium fotografieren möchten, ist die Größe des Sensors noch relativ nebensächlich. Dabei stehen andere Sensor-Eigenschaften im Vordergrund, wie wir in einer späteren Folge dieser Rubrik sehen werden, z. B. die Lichtempfindlichkeit. Arbeiten Sie aber im Nah- oder sogar Makrobereich, wird die Sache umso schwieriger, je näher Sie an das Objekt – einen Fisch, eine Garnele oder einen Korallenast – herangehen. Der Grund dafür ist eine abnehmende Schärfentiefe.

Als Schärfentiefe bezeichnet man den Bereich zwischen dem vorderen und dem hinteren Rand der scharf abgebildeten Zone. Alles davor und alles dahinter ist unscharf abgebildet. Im Idealfall reicht die Schärfentiefe vom Objektiv bis in unendliche Entfernung. Aber wie so oft im Leben haben wir auch in der Fotografie nur selten den Idealfall. Wie erwähnt wird die Schärfentiefe geringer, wenn Sie näher an das Objekt herangehen. Sie schrumpft aber ebenfalls mit zunehmender Brennweite – ein Weitwinkelobjektiv bildet also einen deutlich größeren Bereich scharf ab als ein Teleobjektiv. Aber noch ein weiterer Faktor wirkt sich aus: der Durchmesser der Linsen, denn je größer sie sind, umso geringer die Schärfentiefe.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 99