Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Daniel Knop

Die zunehmende Bedrohung tropischer Korallenriffe macht es nötig, alle Optionen zu ihrem Schutz wahrzunehmen. Korallenriffaquaristik kann eine Basis für eine nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen sein.

Pedro schaut hinaus auf das türkisfarbene Meerwasser und sieht dem Spiel der Wellen zu. Im Hintergrund erkennt er den grünen Mangrovensaum der Küste von Olango Island und dahinter ein paar große Kokospalmen, die sich wie Staubwedel aus der grünen Laubdecke herausstrecken. Heute ist die See etwas rauer als sonst, und kühl ist es auch. Vor sich sieht Pedro das Fischerboot seines Vaters, das unablässig auf dem Wasser schaukelt. Er sitzt auf dem Seitenausleger eines größeren Bootes, das einem Ankäufer gehört. Jede Woche kommt dieser Ankäufer einmal hierher, um von den Fischern lebende Fische und andere Tiere aus dem Meer zu kaufen.

Pedro ist acht Jahre alt und lebt in der philippinischen Provinz Cebu. Sieben Geschwister hat er; drei Brüder und vier Schwestern. Sie alle sind älter, er ist der Jüngste. Manuel und Ruben, die ältesten Brüder, helfen dem Vater schon beim Fischfang. Seit zwei Jahren fahren sie mit ihm auf See, um die großen, silbergrauen „Jacks“ zu fangen und andere Fische, die sie auf dem Markt verkaufen können. Schon sein Großvater hat das so gemacht, und auch der Großvater seines Vaters. Sie alle sind Fischer, seit Menschengedenken. Auch fast alle anderen, die er auf seiner Heimatinsel kennt, sind Fischer.

Pedros Schwestern fahren nicht mit den Booten auf das Meer. Sie sammeln bei Ebbe an der Küste große Krebse und Schnecken, um sie auf dem Fischmarkt zu verkaufen. Manchmal, wenn der Vater abends wieder ohne einen Fang heimgekommen ist, essen sie die Krebse selbst, mit Reis.

Hier existiert kaum etwas anderes als die Inseln und das Meer. Keine Fabriken, keine Büros, Banken, Behörden oder Supermärkte, wo man arbeiten und Geld verdienen könnte. Eigentlich gibt es auf Pedros Insel nur Korallensand und die Häuser, in denen sie wohnen, die traditionellen Nipa-Hütten, genannt „Bahay Kubo“. Sie stehen auf Stelzen, und die Wände sind aus gesplittetem Bambus geflochten. Meist essen die Menschen hier Fisch. Dinge, die sie kaufen müssen, bezahlen sie mit Fisch oder mit dem Geld, das sie am Markt für die Fische bekommen.

Aber es ist sehr schwer geworden, Fische zu fangen. Früher war das alles anders, sagt sein Vater. Früher war es viel besser, da war das Meer voller Fische. Oft waren die Körbe mit dem Fang so voll, dass man sie kaum tragen konnte. Einmal ist ein Korb sogar unter der schweren Last gerissen, hat sein Vater erzählt, so dass alle Fische auf den Boden fielen. Das kann sich Pedro eigentlich kaum vorstellen; so volle Fischkörbe hat er noch nie gesehen.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 87