Dr. Dieter Brockmann
Heute können wir auf zahlreiche biologische Filtersystem zurückgreifen, um die Wasserwerte und damit die biologischen Voraussetzung für die Pflege von Korallen und Fischen auf hohem Niveau aufrechtzuerhalten.
Ziel einer biologischen Filterung ist, schädliche anorganische Nährstoffe – insbesondere Nitrat und Phosphat - durch mikrobiellen Umsatz in unschädliche Substanzen umzuwandeln. Endprodukt des mikrobiellen Umsatzes ist u. a. Stickstoff, der gasförmig aus dem System entweicht oder von spezifischen Algen und Cyanobakterien fixiert wird.
Eine interessante Alternative der biologischen Filterung ist die Produktion von Biomasse in Form von Algen u. a. in den so genannten Refugien. Dadurch unterscheiden sich die biologischen Filtersysteme von mechanischen Filtern, bei denen bei regelmäßiger Reinigung in der Regel kein biologischer Stoffumsatz stattfindet, sondern die Nährstoffe z. B. durch Kohle oder Phosphatbinder physikalisch adsorbiert werden, aber im System verbleiben. Nachfolgend stelle ich die wichtigsten biologische Verfahren vor.
In den Anfängern der Meerwasseraquaristik, als praktisch ausschließlich farbenprächtige Fische gepflegt wurden, waren großvolumige Teilwasserwechsel eines der wichtigsten Hilfsmittel, um die Wasserqualität in annehmbaren Grenzen zu halten. Nach und nach kamen dann einige Filtersysteme hinzu. Dazu zählten die ersten Eiweißabschäumer, die etwa Mitte der 1970er-Jahre von Hückstedt für die Meerwasseraquaristik konstruiert wurden (Hückstedt 1978). Abschäumer sind heute aus der modernen Korallenriffaquaristik als eines der effizientesten Filtersysteme nicht mehr wegzudenken. Daniel Knop ist hierauf bereits in seinem Beitrag in der vorliegenden KORALLE-Ausgabe eingegangen.
