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von Daniel Knop

Der Traum vieler Seepferdchenfreunde ist wahr geworden: Das erste Paar des Bargibant-Pygmäenseepferdchens (Hippocampus bargibanti) ist im Aquarium so gut etabliert, dass es regelmäßig balzt und Nachkommen hervorbringt. 

Sie staunten nicht schlecht, die Biologen vom Noumea Museum, als sie in den Muricella-Korallen plötzlich winzige Seepferdchen entdeckten, die noch nie zuvor ein Mensch gesehen hatte. Der neukaledonische Wissenschaftler George Bargibant hatte die Korallen für ein Ausstellungsaquarium gesammelt, und nun, wo jedermann die roten Polypen betrachtete, schaute plötzlich jemand zurück. Das war im Jahr 1969, und schon im folgenden Jahr beschrieb Whitley die Art als Hippocampus bargibanti.

Buchstäblich von der ersten Sekunde ihres Entdeckens an lösten diese perfekt getarnten Winzlinge beim Menschen Emotionen aus, und niemand konnte sich der Faszination dieser Tarnkünstler entziehen. Mehr und mehr verwandte Arten wurden entdeckt, etwa Hippocampus denise, H. pontohi oder H. satomiae.

Nicht nur auf Korallen waren sie zu finden, sondern auch auf Hydroiden, Bryozoen und anderen Wirten, an die sie sich mimetisch anpassten. Allerdings waren sie stets auf bestimmte Wirtstiere spezialisiert, und genau hier lag bereits ein Problem im Vorfeld der Aquarienpflege des Bargibant-Pygmäenseepferdchens, denn seine Wirtskorallen waren kaum aquarienhaltbar. Eine weitere Schwierigkeit bestand in der Ernährung, denn lange Zeit hindurch war unklar, wovon Pygmäenyseepferdchen lebten. Denise Nielsen Tackett, die Namenspatronin von H. denise, hat wohl mehr Tauchstunden unter Wasser verbrachte, um Pygmäenseepferdchen zu beobachten, als irgendjemand anders auf der Welt. Sie schilderte in persönlichen Gesprächen, sie habe oft die Tiere nach partikulärer Nahrung in der näheren Umgebung schnappen sehen, doch niemals präzise erkennen können, worin die Beute bestand. Prof. Ellen Thaler konnte bei ihren Tauchgängen bei H. bargibanti dasselbe Fressverhalten beobachten und stellte fest, dass es sich dabei um Copepoden handelte.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 88