Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Dr. Dieter Brockmann

Zwergkaiserfische (Gattungen Centropyge und Paracentropyge) erleben in der Meerwasseraquaristik seit geraumer Zeit eine Renaissance. Doch häufig endet das Einsetzen der einen oder anderen Art in eine bestehende Riffgemeinschaft mit bösem Erwachen: Korallen und Muscheln werden geschädigt. Wie „riffsicher“ sind diese hübschen Kaiserfische wirklich?

Viele Arten der farblich äußerst attraktiven Zwergkaiserfische sind robust und pflegeleicht, werden nicht allzu groß, und ab einer Beckengröße von ca. 400–500 l können bzw. sollten sie paarweise gepflegt werden, was sehr interessante Verhaltensbeobachtungen ermöglicht. Mit anderen Worten: Sie wären ein Idealbesatz für ein Korallenriffaquarium, wäre da nicht die ständige Gefahr von Übergriffen auf Korallen und Riesenmuscheln.

Es existieren durchaus Arten, die ein niedriges Gefährdungspotenzial für Korallen besitzen. Dazu zählt der karibische Blaue Zwergkaiserfisch (C. argi). Doch bei keiner der heute bekannten gut 30 Arten kann man sich absolut sicher sein, dass sie das ist, was US-amerikanische Meeresaquarianer als „reef safe“ bezeichnen, übersetzt „riffsicher“. Selbst Individuen, die schon seit Jahren in einem Riffaquarium schwimmen, ohne jemals Probleme bereitet zu haben, können von heute auf morgen ihre Nahrungspräferenz umstellen und Interesse an der einen oder anderen Koralle oder Muschel entdecken. Will man es trotz dieser latenten Gefahr mit diesen herrlichen Fischen in seinem Riffbecken versuchen (und ich muss gestehen: Ich bin bekennender Liebhaber von Zwergkaiserfischen!), muss man also auf die eine oder andere Art das Risiko von Übergriffen minimieren und darauf vorbereitet sein, gegebenenfalls schnell eingreifen zu können, um gefährdete Wirbellose aus dem Aquarium zu entfernen.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 89