Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Prof. Dr. Ellen Thaler

Zahlreiche Korallenfische werden in der Meeresaquaristik als Algenfresser bezeichnet. Doch bei näherer Betrachtung sind die meisten von ihnen in Wahrheit Allesfresser, die eben auch alles bekommen müssen und nicht nur Algen.

Mit Doktorfischaugen betrachtet: Caulerpa – brrr! Und das betrifft auch die eigentlich doch recht hübschen, dekorativen „höheren“ Grün- und Rot- bzw. Braunalgen. Ähnlich abstoßend empfinden es tatsächlich die meisten Fische, die als „Algenfresser“, als „Algenpolizei“ gerühmt werden. Wenn ein Fisch wirklich an Algen als energetisch sinnvollem Nahrungsmittel interessiert ist, dann geht es um Fadenalgen! Und oft genug nicht einmal um die, sondern um Bakterienrasen, die sich zwischen Korallenästen, auf dem Substratgestein und ganz besonders am glatten Sandboden von Lagunen bilden.

Tatsächlich „ernstzunehmende“ Algenfresser, die den Algen mehr entziehen können als andere und darum weniger tierliche Zusatznahrung benötigen, kann man an einer Hand abzählen: Kaninchenfische und einige wenige Doktoren (Nasendoktoren der Gattung Naso). Dann bekomme ich schon Schwierigkeiten, denn die sogenannten großen Algenfresser, die man oft sogar als präventitven Erstbesatz anpreist, die sind es ganz sicher nicht – weder Salarias-Arten noch Zebrasoma flavescens. Letzterer ist nur an zarten, frischen Fadenalgen wirklich interessiert, und wenn die abgeweidet sind, dann verhungert er. Dann gibt es diese sattsam bekannten, beklemmenden Bilder von papierdünnen, bis aufs Skelett abgemagerten Doktoren!  

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 91