Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Prof. Dr. Ellen Thaler

Sandhügel als auffällige Signalbauten oberhalb der Gezeitenzone – hier waren kleine, männliche Krebse am Werk, die Weibchen beeindrucken wollten. Noch weiß man wenig über diese Krustentiere, doch die Pflege in speziell ausgestatteten Artenaquarien könnte helfen, sie besser zu erforschen.

Gespensterkrabben, Geisterkrabben, Rennkrabben, Reiterkrabben: Viele unterschiedliche Namen finden sich für die bemerkenswerte Krabbengattung Ocypode, deren ähnlich aussehende Spezies mit weiter Verbreitung an nahezu jedem Sandstrand des Indopazifiks leben. Der Name „Geisterkrabben“ beschreibt sie sehr treffend: Sie huschen unglaublich rasch den Spülsaum am Wasser entlang, sind hell, fast durchscheinend weiß gefärbt, wie der sie umgebende Sand. Genau genommen sieht man vor allem bei Juvenilen ihren Schatten deutlicher als sie selbst – geisterhaft eben.

Gespensterkrabben sind Detritusfresser, wichtig für die Standhygiene. Sie vertilgen alles: Vogelkot, vielleicht auch den einen oder anderen lebenden Strandorganismus, aber vor allem Aas. Dass sie recht unselektiv vorgehen, habe ich selbst erlebt: Einen weichen Sonnenhut, den ich neben mir im Sand abgelegt hatte, zerrte eine Krabbe wenige Minuten später in ihre Wohnröhre, es schaute nur mehr ein kleines Zipfelchen heraus! Sicher hätte sie es auch bei mir versucht, wäre ich tot gewesen ...

Obgleich sie oft knapp am Wasser entlang des Spülsaums rennen, scheuen sie das Wasser selbst. Treibt man sie hinein, tauchen sie wohl rasch ab und graben sich dann auch im lockeren, überspülten Sand ein, aber sobald die Gefahr vorbei ist, kommen sie wieder zum Vorschein und rennen aus dem Wasser! Sie würden ertrinken, wenn man sie daran hinderte, ähnlich wie Land-Einsiedlerkrebse, die längeres Untertauchen ebenfalls nicht überstehen. 

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 95