Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

„Made in Germany“ – „Made in China“: Gibt es Unterschiede?

Text und Fotos: Ehsan Dashti

Jeder braucht ein Hobby. Ein Hobby kostet Geld – aber es soll bitte nicht zu viel Geld sein, das man in sein Hobby investiert. Zunehmend drängen darum Billigprodukte aus chinesischen Herstellungsbetrieben auf den Aquaristikmarkt. Kann man hier bedenkenlos zugreifen?

„Geiz ist geil“ scheint für viele Zeitgenossen ein Lebensmotto zu sein. Bekommt man für weniger Geld wirklich dieselbe Leistung, so ist das auch in Ordnung – zumindest aus ökonomischer Sicht (man kann es auch aus ethischer Perspektive betrachten – aber diesen Punkt möchte ich hier überspringen). Doch im Zeitalter von Billigkopien aquarientechnischer Produkte aus Fernost, z. B. Strömungspumpen, die jenen etablierter Hersteller mit aufwendiger Entwicklungsabteilung aufs Haar gleichen, sollte man, wie bei vielen anderen Dingen in unserem Hobby auch, kritisch hinterfragen, ob man hier tatsächlich für weniger Geld dieselbe Leistung erhält.

Entsprechen bei solchen 1:1-Kopien tatsächlich alle verwendeten Materialien jenen des Originals, bis zur Achse oder dem winzigen Achsenlager? Eine zunehmende Zahl meeresaquaristischer Produkte wird abgekupfert, inzwischen so dreist, dass man fast den Eindruck hat, es beginne eine neue Kupferzeit. Und auch eigenständige Produkte, die als Billigware angeboten werden, können oft nur deshalb billig sein, weil im Detail an manchen Stellen Geld gespart wird.

In Internetforen lese ich oft Aussagen wie: „Die Meerwasseraquaristik muss man sich schließlich auch leisten können; die großen Meerwasserfirmen sind nur hinter unserem Geld her!“, oder „Billigprodukte sind genauso gut wie das teure Original. Vielleicht geht so eine Pumpe schneller kaputt, aber dann kauf‘ ich sie mir neu und habe immer noch gespart.“ Manche sind sich sicher: „Die lassen doch ohnehin alle in China produzieren! Warum dann nicht direkt beim chinesischen Hersteller kaufen? Know-how und Erfahrung sind doch nur Ausreden, um ein Produkt teurer zu machen.“

Je mehr abgekupferte Strömungspumpen der Markt als Billigprodukte bereithält, umso häufiger hört man in der Meerwasseraquaristik-Szene solche Aussagen, die sich prima dazu eignen, sein Gewissen zu beruhigen. Auch in meiner Firma diskutierten wir hierüber und führten Dialoge mit vielen großen Unternehmen in Deutschland. Als wir 2015 als Hauptaussteller und Sponsor an der Marine Aquarium Conference of North America (MACNA) teilnahmen, stießen wir auf ähnliche Diskussionen in den USA – es ist also kein exklusiv europäisches oder gar deutsches Problem.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 98