Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Text und Fotos von Dr. Gerald Bassleer

Über Krankheiten von Meerwasserfischen gibt es leider nicht viele fundierte, wissenschaftliche Studien. Darum sollen hier wichtige Fakten dargestellt werden, die verdeutlichen, welche Krankheiten infrage kommen, wie man ihnen vorbeugen bzw. wie man sie diagnostizieren und behandeln kann.

Virusinfektionen

Es existiert eine virale Infektion, die im Aquarium relativ leicht erkennbar ist: die Lymphocystis-Infektion, auch Knötchenkrankheit genannt. Sicher gibt es noch mehr virusbedingte Krankheiten in unseren Aquarien, doch diese sind nur wenig erforscht.

Der Lymphocystis-Erreger ist ein Parasit, der vor allem die Haut infiziert. Die betroffenen Hautzellen entwickeln sich zu sogenannten Riesenzellen (Knötchen). Bei der Diagnostik sollte vorsichtig vorgegangen werden, da der Beginn der Infektion dem der Cryptocaryon-Infektion ähnlich sieht. Hier kann eine mikroskopische Untersuchung weiterhelfen.

Im natürlichen Lebensraum entsteht diese Infektion normalerweise durch Stresseinwirkung und entwickelt sich beispielsweise nach Tornados oder Hurrikans. Im Aquarium kommt auch Stress durch die Haltungsbedingungen als Ursache infrage, beispielsweise durch Überbesatz, unsanfte Handhabung oder schlechte Wasserwerte. Arten, die besonders anfällig für Lymphocystis sind, finden sich z. B. in den Familien Pomacanthidae (Kaiserfische) und Chaetodontidae (Schmetterlingsfische).

Behandlung

Wir kennen kein Medikament, das dazu in der Lage wäre, dieses Virus zu eliminieren. Dennoch können gute Pflege und Immunstimulanzien über das Futter (z. B. das von mir entwickelte „Biofish Food forte“ oder vergleichbare Produkte anderer Anbieter) dem Fisch helfen, die Krankheit zu überstehen. Da die Infektion dazu neigt, sich innerhalb der Art oder Gattung auszubreiten, empfehle ich, den infizierten Fisch in ein separates Quarantänebecken zu setzen. Es kann allerdings Monate dauern, bis die Infektion verschwindet. Manche Autoren empfehlen, die Hautveränderungen vorsichtig abzutragen, doch das ist...

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 101