Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Joe Szczebak

Systematische Forschungsarbeit mit Kooperation verschiedenster wissenschaftlicher Spezialisten ist ein gutes Rezept, um neue Nachzuchtmethoden für Korallenfische zu entwickeln.

Die Yasha-Wächtergrundel (Stonogobiops yasha) ist eine der aquaristisch begehrtesten Symbiosegrundeln. Dieser höhlenbewohnende Goby, der perfekt mit dem rot gebänderten Knallkrebs Alpheus randalli harmoniert, ist in den letzten Jahren durch seine geringe Größe und seine hübsche Färbung sehr populär geworden. Wegen der begrenzten natürlichen Verbreitung und der versteckten Lebensweise ist die Naturentnahme von S. yasha nicht ganz einfach, und so taucht die Art recht selten im Aquaristikfachhandel auf. Hinzu kommt, dass diejenigen Exemplare, die man im Aquaristikgeschäft hin und wieder doch einmal findet, meist abgemagert und darum in schlechtem Zustand sind.

Der hohe Verkaufspreis und der gut dokumentierte Sexualdichromatismus, der das Verpaaren erleichtert, motivierten viele Korallenfischzüchter in den vergangenen zehn Jahren zu Nachzuchtversuchen, aber bislang immer ohne Erfolg. Doch nun, 18 Jahre nach seinem ersten Auftauchen im Fachhandel, ist der Yasha-Goby endlich auch als Nachzucht verfügbar!

Eingewöhnung

Heiligabend im Jahr 2014 erhielt unser Team im Marine Lab an der Roger Williams University (RWU) 18 naturentnommene Yasha-Gobys von Quality Marine in Los Angeles, und wir stellten neun harmonierende Paare zusammen. Die Geschlechter sind an ihrer Bauchflossenfärbung zu unterscheiden: Männchen entwickeln dunkelrote bis schwarze Endspitzen, Weibchen bleiben dort gelb. Die Paare wurden für vier Wochen unter Quarantäne gestellt und zwei prophylaktischen Behandlungen unterzogen – zwei Wochen Kupfer, gefolgt von zwei Wochen Praziquantel, um sie von Würmern zu befreien.

Nach der Quarantäne wurden die Paare in eine 600-l-Anlage verbracht, die aus zwölf 40-l-Becken besteht, alle über ein 150-l-Filterbecken miteinander verbunden. Dort wird mechanisch und biologisch gefiltert. Die Wassertemperatur lag bei 28 ºC, der Salzgehalt bei 32–34 Promille, und der Beleuchtungs-Tagesrhythmus bei 14/10 Stunden, mit Einschaltung um 7:30 Uhr und Abschaltung um 21:30 Uhr. In jedem der Becken befanden sich feiner Aragonitsand mit einer Schütthöhe von 15–20 cm sowie etwa eine Kaffeetasse voll Korallenbruch. Fünf der neun Paare lebten mit ihrem Symbiosepartner Alpheus randalli zusammen.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 104