Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

von Tim Morrissey und Andy Hinrichs

„Sag niemals nie“, heißt es, und die Versuche zweier US-amerikanischer Aquarienbiologen zeigen, dass auch kleine Optimierungen Schritt für Schritt zu großen Erfolgen führen können, die für die Zukunft noch größere Erwartungen wecken.

Als zwei Aquarienliebhaber, die im Getreidegürtel der USA aufgewachsen sind und nun im „Henry Doorly Zoo and Aquarium“ in der Stadt Omaha arbeiten, hätten wir uns niemals träumen lassen, dass wir einmal eine Korallenfischart als Welt-Erstnachzucht vermehren würden. Doch als Dr. Andy Rhyne von der Roger Williams University und Dr. Michael Tlusty vom New England Aquarium ein Projekt begannen, mit dem Aquarienbiologen angeleitet werden sollten, frei laichende Fische in ihrem jeweiligen Arbeitsinstitut nachzuziehen, sagten wir sofort zu.

Das Projekt, von dem Rhyne und Tlusty hoffen, es werde den Entnahmedruck auf natürliche Fischpopulationen reduzieren, begann mit einem elementaren Trainingsworkshop mit Inhalten wie Phytoplankton- und Copepodenkultur, Gewinnung von Fischeiern, Brutstock-Konditionierung und dem Aufbau einer Larven-Aufzuchtanlage. Im Anschluss an den Workshop erhielt jede teilnehmende Organisation das Material, um eine komplette Larven-Aufzuchtanlage zu errichten, nach dem Modular Larval Rearing System (MoLaRS), das speziell für Fischlarven entwickelt wurde. Das Materialpaket bestand aus drei großen, schwarzen Rundwannen, einer Pumpe, einem Abschäumer, mikronfeiner Gaze mit bestimmten Maschenweiten, Luftblasenringen und Beleuchtung. Dadurch, dass alle beteiligten Institutionen nun identische Larven-Aufzuchtanlagen einsetzten, wurden später Erfahrungsaustausch und Fehlersuche erheblich vereinfacht.

Nachzuchterfolg steht und fällt mit Lebendfutter

Wenn Sie Aquarienbiologen nach ihren Erfahrungen mit Lebendfutterzuchten fragen, werden Sie wahrscheinlich haarsträubende Geschichten über Misserfolge hören – es gibt so vieles, das dabei schief gehen kann. Um ein möglichst erfolgreiches Konzept für die Lebendfutterproduktion auf die Beine zu stellen, muss man vor allem eine optimale Balance zwischen den verfügbaren Materialien und Arbeitsleistungen einerseits und den Lebensansprüchen der Phyto- und Zooplankter andererseits finden.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 104