Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Künstliches Lebendgestein –
eine sichere Sache?

Text und Fotos: Christian Müller

Der heimliche Feind ist der schlimmste, sagt ein deutsches Sprichwort. Das gilt auch für Schwermetalle im Wasser, ein Schreckgespenst der Korallenriffaquaristik.

Schon als Kind war ich in Zoohandlungen von Meerwasseraquarien fasziniert, und schon immer spürte ich den Wunsch, selbst einmal ein eigenes zu besitzen. Im vergangenen Herbst beschäftigte ich mich dann intensiver mit diesem Thema und erfuhr, welche Fortschritte in den Bereichen Aquarientechnik und -chemie gemacht wurden. Das beeindruckte mich, und zudem ist es mittlerweile ja möglich, sein Korallenriffaquarium ganz nachhaltig zu besetzen, mit Tieren aus Aquakulturen und Nachzuchten. Das alles war für mich Grund genug, meinen Wunsch nun Wirklichkeit werden zu lassen.

Ich entschied mich für den Einstieg mit einem 60-l-Nanobecken, mit Abschäumer, Strömungspumpe, Regelheizer, Licht, künstlichem Lebendgestein (aus Zement hergestellt und zum Beleben in Meerwasser gehältert) und Aragonitsand („Fiji White Sand“, ATI). Die Wasseranalyse vom Trinkwasserversorger gab 0,002 mg/l (2 µg/l) Kupfer an. Damit war es nach meiner damaligen Überzeugung unbedenklich, das Wasser direkt zu verwenden. Schließlich wird Trinkwasser chemisch so eingestellt, dass es leicht kalkabscheidend und pH-neutral ist, eine Anreicherung von Kupfer sollte in den Wasserleitungen daher nicht stattfinden.
Nach zwei Wochen setzte ich zwei Einsiedlerkrebse und zwei Turboschnecken (Tectus fenestratus) ein. Die Schnecken starben jedoch nach vier Tagen, und ich schickte daraufhin eine erste Wasserprobe zur Laboranalyse. Das Ergebnis überraschte mit 0,022 mg/l (22 μg/l) Kupfer, also dem rund zehnfachen Wert meines Ausgangswassers, und dazu erhöhten Werten für Zink, Aluminium und Eisen! Sofort machte ich mich auf die Suche nach der Kupferquelle und wurde auch schnell fündig: Direkt am Wasserhahn maß ich mit einem Handphotometer (Low Range, Hanna Instruments) gut 0,2 mg/l (200 μg/l) Kupfer im Kaltwasser – also der hundertfache Wert dessen, was die Trinkwasseranalyse des Versorgers angab/. Leider misst dieses Handgerät die Kupferkonzentrationen nur im Süßwasser, aber zumindest jeder Liter, der im Aquarium landen soll, kann getestet werden. (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 112