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Koi-Scopas“ im Flachwasser nahe der
Malediveninsel Kuredu, Lhaviyani-Atoll

Text: Dr. Dieter Brockmann

In letzter Zeit tauchen im Aquaristikfachhandel vermehrt Farbvarianten des Braunen Segelflossers (Zebrasoma scopas) auf. Welche Ursachen haben diese Farbveränderungen, und sind sie im Aquarium immer stabil?

Mit Ausbreitung der Fanggebiete für Meerwasser-Aquarienfische kommen auch immer häufiger seltene Farbformen und Hybriden bekannter Korallenfisch-Arten in den Handel. Auch Z. scopas bildet hiervon keine Ausnahme. Seit geraumer Zeit sind rein gelbe Exemplare dieser Art bekannt, die dem Gelben Segelflosser von Hawaii zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch rein schwarze Individuen wurden schon beschrieben, die wahrscheinlich aus einer Hybridisierung mit dem Schwarzen Segelflosser resultieren, was aufgrund des überlappenden Verbreitungsgebiets im Zentralpazifik durchaus möglich erscheint.
Für viel Furore sorgten die als „Koi-Scopas“ bezeichneten Exemplare, die in den letzten Jahren hauptsächlich in die USA und nach England importiert wurden. Hierbei handelt es sich um Z.-scopas-Exemplare, die völlig abweichende Farbformen aufweisen und mit der normalen Braunfärbung nichts mehr gemein haben. Es sind entweder rein weiße Exemplare oder aber Individuen, die verschiedene weiße, schwarze und gelbe Musterungen in unterschiedlichem Umfang aufweisen. Häufig findet man dabei gleich drei Farben zusammen, wobei die braune Grundfärbung verloren gegangen ist.
Die ersten „Koi-Scopas“ wurden aller Wahrscheinlichkeit nach von den Malediven beschrieben, wenngleich der genaue Ursprungsort sowie die Quelle wohl unbekannt sind (siehe hierzu auch Eintrag im Literaturverzeichnis). Mittlerweile scheint es einige Hotspots zu geben, z. B. in Indonesien südwestlich von Java, an denen diese Farbformen vermehrt auftreten. Gefangen werden sie primär für den US-amerikanischen und den japanischen Markt, und dort erzielen sie Spitzenpreise. 600–800 US$ und mehr sind dabei keine Seltenheit. Nach Europa kommen diese Fische eher selten, und in deutschen Meerwasseraquaristik-Fachgeschäften konnte ich sie noch nicht finden. Über die Pflege von „Koi-Scopas“ im Aquarium ist nur wenig bekannt. Allerdings scheinen sie ebenso pflegeleicht zu sein wie ihre normal gefärbten braunen oder die gelben Verwandten. (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 114