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Zur Kalksynthese bilden die Steinkorallen
die sogenannte Skelettale Organische Matrix (SOM).

Dr. Dieter Brockmann

Die Kalkbildung oder Skeletogenese der Korallen und Kalkalgen ist ein sehr komplexer Prozess, der von vielen Faktoren abhängt. Dabei ist die ausreichende Versorgung mit Kalzium und Karbonaten nur einer der zentralen Faktoren. In dem nachfolgenden Beitrag fassen wir einige an der Kalkbildung beteiligte Mechanismen zusammen.

Die weltweite Kalkproduktion der Korallenriffe ist immens. Schätzungen gehen davon aus, dass alle Korallenriffe zusammen ca. 900 Millionen Tonnen Kalziumkarbonat pro Jahr produzieren. Hauptbeteiligte an dieser Kalkproduktion sind die Korallen – insbesondere die Steinkorallen –, Kalkalgen, die Riffe zu stabilen Strukturen formen, Muscheln und Foraminiferen sowie zahlreiche andere Wirbellose.
Steinkorallen scheiden ihr Skelett zu 98–99,7 % in der Kristallform Aragonit ab. Die Tetracorallia der ausgestorbenen Ordnung Rugosa hingegen, oft als Runzelkorallen bezeichnet (siehe Seite XX), bildeten Kalk in der Form Kalzit. Aragonit und Kalzit sind zwei unterschiedliche Kristallformen des Kalziums: Aragonit, benannt nach dem Vorkommen in Molina, Aragonien, bildet verschiedene Kristallformen aus, und sie alle haben die Eigenschaft, sich leicht durch Kohlensäure aufzulösen. Kalzit hingegen lässt nicht nur andere Kristallformen entstehen, sondern ist auch deutlich härter als Aragonit.
Neben Aragonit findet man in den Skeletten heute lebender Steinkorallen weitere Ionen wie z. B. Strontium, Magnesium und Bor. Deren Konzentration in den Skeletten ist jedoch sehr gering, und eine Funktion dieser Elemente bei der Skelettbildung konnte (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 130