Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Kalkskelett einer Cynarina lacrymalis

Dr. Dieter Brockmann

Eine ausgewogene Versorgung mit Kalzium und Karbonaten ist eine der wichtigen Grundvoraussetzungen für die erfolgreiche Pflege von Steinkorallen. Hierzu werden mehrere unterschiedliche Methoden eingesetzt, die sich in der Meerwasseraquaristik über Jahrzehnte hinweg bewährt haben. Die drei beliebtesten Verfahren sollen nachfolgend kurz vorgestellt werden.

Wie im vorausgegangenen KORALLE-Beitrag beschrieben, ist die Kalksynthese der Steinkorallen ein sehr komplexer Prozess. Ausgangs- und Hauptsubstanzen sind Kalzium und Karbonat. Somit lässt sich die Kalzifizierung in einer sehr einfachen Reaktionsgleichung darstellen: Kalzium-Ionen und Hydrogenkarbonat reagieren zu Kalziumdihydrogencarbonat. Durch Abspaltung von Kohlensäure entsteht dabei Kalziumkarbonat (Kalk), das das Korallenskelett bildet. Dies macht klar, dass die regelmäßige Dosierung von Kalzium und Karbonaten Grundlage für naturähnliches Steinkorallenwachstum im Riffaquarium ist.
Die durchschnittliche Kalziumkonzentration im natürlichen Meerwasser liegt bei 420 mg/l. Die Karbonathärte als Maß für alle Verbindungen der Kohlensäure variiert im Oberflächenwasser zwischen 5,9 und 7 °dKH. Eine alternative Größenangabe für die Kohlensäurekonzentration ist die Alkalinität (meq/l = Milliäquivalente pro Liter), die zwischen 2,1 und 2,5 meq/l liegt. Die Umrechnung der Karbonathärte in die Alkalinität ist mithilfe folgender Gleichung möglich:

Karbonathärte : 2,8 = Alkalinität.

Somit sind die Zielgrößen als 420 mg Kalzium pro Liter Aquarienwasser und 7 °dKH definiert, wobei ich in meinen Riffaquarien aus Stabilitätsgründen eine etwas höhere Karbonathärte (7–10 °dKH) bevorzuge. Beide Werte müssen regelmäßig überprüft und ggf. entsprechend nachjustiert werden. In Riffaquarien sollte die Karbonathärte mindestens einmal pro Woche bestimmt werden, die Kalziumkonzentration mindestens alle zwei Wochen. Hierfür können die im (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 130