Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Cryptocentrus cinctus

Scott W. Michael

Wächtergrundeln zählen mit ihren Knallkrebs-Partnern zu den außergewöhnlichsten Lebensgemeinschaften, die wir im Riffaquarium pflegen können. Dazu ist es allerdings wichtig, viel über sie zu wissen. Im vorliegenden Beitrag stellt Scott Michael sie ausführlich vor.

Was genau haben die Partner von dieser faszinierenden Beziehung? Der offensichtlichste Vorteil für die Grundel ist ein Zufluchtsort; die Höhle der Garnele bietet Schutz für den ansonsten gefährdeten Fisch. Studien konnten belegen, dass die obligaten Knallkrebspartner unter den Grundeln ohne Alpheus nicht lange überleben.
Aber die Grundel profitiert auch auf weniger auffällige Weise. Wenn der Knallkrebs gräbt, erhält die Grundel Zugang zu versteckt lebenden Beuteorganismen. Ich konnte sehen, wie diese Grundeln Würmer fraßen, die durch die Wühlerei des Knallkrebses freigelegt wurden. Auch beobachtete ich, dass die Grundeln frisch aufgewühlten Sand ins Maul nahmen und ihn durch die Kiemen herausrieseln ließen oder im Maul sortierten und dann ungenießbare Teile wieder auswarfen. Der frisch ausgegrabene Sand enthält möglicherweise mehr winzige Beuteorganismen als solcher, der an der Oberfläche liegt.
Einige Knallkrebse graben auch Sand außerhalb des Höhleneingangs aus und schaffen so eine Vertiefung, die sich von der Öffnung aus erstreckt. Diese Tätigkeit ist für die Instandhaltung der Höhle nicht unbedingt erforderlich und kann das Risiko für die Knallkrebse erhöhen, von Feinden attackiert zu werden. Man nimmt an, dass sie dies tun, um der Grundel zu helfen, mehr pflanzliche Nahrung zu finden, was wiederum den Knallkrebsen in Form von mehr Grundelkot zugutekommt (mehr dazu später).
Die Grundeln werden von ihren Krebswirten zudem geputzt. In Aquarien konnte man beobachten, dass (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 132