Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Acanthopleura granulata

Daniel Knop

Die Artenvielfalt eines Korallenriffaquariums ermöglicht uns bisweilen, Bewohner zu beobachten, die ohne unser Wissen in das Becken gelangt sind – und manchmal sind das sogar Tiere, die wir vorher nicht einmal kannten.

Kein anderer Lebensraum unseres Planeten bietet uns einen vergleichbar großen Einblick in die Experimentierwerkstatt der Evolution wie die Korallenriffe. Die Zahl an völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen, mit denen Organismen versuchen, jede noch so kleine ökologische Nische durch skurrilste Anpassungen zu erobern und sich dort zu vermehren, ist schier unüberschaubar.
Neben den Krebsen (Crustacea) und den Stachelhäutern (Echinodermata) sind auch die Weichtiere (Mollusca) dafür ein Beispiel. Aquaristisch sind uns drei der acht rezenten Tierklassen der Weichtiere vertraut: Schnecken (Gastropoda), Muscheln (Bivalvia) und Kopffüßer (Cephalopoda). Allein hier wird schon deutlich, welche Bandbreite an Anpassungen die Weichtiere hervorgebracht haben – vom reinen Filtrierer, der ortsständig lebt und seinen Körper zwischen zwei stabilen Schalen versteckt, bis zur hochintelligenten schwimmenden Tintenschnecke, wie Kopffüßer manchmal genannt werden, ist alles dabei.

Klasse Polyplacophora
Die hier vorgestellten Käferschnecken sind zwar ebenfalls Weichtiere, doch sie gehören nicht, wie man aufgrund ihres Namens vermuten könnte, in die Klasse der Schnecken, sondern zu den Vielschalern (Klasse Polyplacophora). Diese Bezeichnung verrät schon ein wesentliches Merkmal ihres Körpers: Er ist von vielen Platten bedeckt. Bei den heute lebenden Käferschnecken sind es acht Einzelplatten, während es bei fossilen Formen bis zu 17 waren.
Nebenbei: Es gibt auch „Einzelschaler“. Sie bilden die Klasse Monoplacophora und ihr Körper wird durch eine einzelne Schale geschützt. Allerdings ist diese Tiergruppe sehr klein (27 lebende Arten) und beschränkt sich auf Tiefenzonen der Meere (170–6.500 m Tiefe), weshalb sie aquaristisch absolut keine Bedeutung hat.
Die Käferschnecken dagegen besitzen, wie gesagt, acht Schalen, die parallel nebeneinander liegen, und sie sind umgeben von einem charakteristischen Gürtel („Perinotum“), einer Art Saum, der aber keine Platte darstellt, sondern (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 133