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Stonogobiops nematodes und Alpheus randalli
Foto: D. Knop

Dr. Ronald L. Shimek

Eine der interessantesten Entdeckungen in der Meeresbiologie seit der Jahrtausendwende war die Lösung des Rätsels, wie Knallkrebse die Geräusche erzeugen, die ihnen ihren Namen gaben.

Jeder, der schon einmal Gelegenheit hatte, in einem Korallenriff zu tauchen oder zu schnorcheln – und jeder Aquarianer, dem es gelang, ein sehr artenreiches kleines Ökosystem in seinem Aquarium zu erzeugen –, erkennt schnell, dass Riffe nicht still sind. Es gibt eine reiche Kulisse von Hintergrundgeräuschen – kleine Klick-, Knack- und Knistergeräusche, die so zahlreich sind, dass sie bald im weißen Rauschen des akustischen Hintergrunds verschwinden.
Die Tiere, die im Meerwasser diese Geräusche erzeugen, werden normalerweise der Familie Alpheidae zugeordnet und sind als Pistolen- oder Knallkrebse bekannt. Tatsächlich aber haben einige Krebse der nicht verwandten Familie Palaemonidae ebenfalls eine Scherenstruktur, die im Wesentlichen identisch ist und auch dazu in der Lage, ein Knallgeräusch zu erzeugen. Und als sei das noch nicht genug, haben sogar Vertreter einer anderen Ordnung eine ähnliche Scherenstruktur und Knallfähigkeit entwickelt: die Amphipoden.
Die Feststellung, dass ein Großteil dieser Geräusche von kleinen Garnelen verursacht wird, war für Naturforscher vergangener Epochen relativ einfach. Und eine genaue Untersuchung der Krebsscheren zeigte bald, dass das scharfe Knallgeräusch offenbar durch das Aufschlagen eines kleinen Teils der Schere, des so genannten Dactyls, in eine Vertiefung im größeren Teil der Schere (Chela) verursacht wird. Das schien klar und einfach zu sein. Bei näherer Betrachtung stellte sich jedoch bald heraus, dass der Dactylus nicht mit ausreichender Kraft in die Vertiefung gedrückt werden konnte, um ein Geräusch zu erzeugen, das auch nur annähernd laut genug war, um als Knall registriert zu werden. Nachfolgende Untersuchungen zeigten bald, dass die Energie, die nötig war, um die am Riff hörbaren Geräusche zu erzeugen, immens war.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 136