Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Fahnenbarsche: Pseudanthias ventralis 
Foto: D. Knop

Dr. Timothy Hovanec

Das Wissen über die Nitrifikation im Meerwasseraquarium hat sich in der letzten Zeit radikal gewandelt, und man weiß heute, dass die Vorgänge weit komplexer sind als ursprünglich angenommen.

Im Jahr 2001 veröffentlichte meine Forschungsgruppe bei Marineland die erste Arbeit, die zeigte, dass die Ammoniak oxidierenden Bakterien (AOB) in Süßwasseraquarien AOBs waren, die eng mit Nitrosomonas marina und nicht mit Nitrosomonas europaea verwandt waren. Wir wiesen nicht nur das Vorhandensein dieser Bakterien in aktiven Aquarienbiofiltern nach, sondern hatten auch angereicherte Kulturen entwickelt, die diese AOBs und Nitrospira enthielten und die, wenn sie in ein neu eingerichtetes Aquarium gegeben wurden, die Nitrifikation in Rekordzeit in Gang setzten, verglichen mit Kontrollen, denen keine Bakterien hinzugefügt wurden. Dies führte zur Entwicklung und Vermarktung des bakteriellen Starterprodukts mit dem Namen „BioSpira“ und zu mehreren US-amerikanischen und ausländischen Patenten auf diese neuartigen Mikroorganismen.
Eine weitere wichtige Schlussfolgerung, zu der Burrell et. al. 2001 gelangten, war die Rolle, die die Ammoniakkonzentration in der Umgebung bei der Auswahl der dominierenden Gruppe von AOBs spielte. Tatsächlich erwies sich die maximale Ammoniaktoleranz als ein Kriterium bei der Klassifizierung mehrerer neu entdeckter AOB. Andere Studien zeigten, dass die Ammoniakkonzentration ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung war, welche AOBs in verschiedenen Umgebungen dominieren würden. Für Aquarien lag der kritische Ammoniakwert bei 5 mg/l Ammoniumstickstoff. Konzentrationen darüber würden das System dazu bringen, AOBs zu bevorzugen, die bei niedrigeren Ammoniakkonzentrationen nicht überleben würden. Für die Aquaristik ist dies offensichtlich von Bedeutung, wenn ein neues Aquarium eingerichtet wird. Um die richtigen AOBs für eine langfristige Stabilität zu etablieren, müssen Sie sicherstellen, dass die Ammoniakkonzentration diesen Schwellenwert von 5 mg/l NH3 -N nicht über längere Zeiträume überschreitet.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 137