Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Dr. Dieter Brockmann

Steinkorallen sind die Eckpfeiler der modernen Riffaquaristik. Farmen versorgen uns mit klonalen Fragmenten vieler unterschiedlicher Arten. Durch die geschlechtliche Vermehrung in geschlossenen Aquariensystemen eröffnen sich jedoch völlig neue Möglichkeiten, z. B. durch Hybridisierung und Selektion sehr farbenfrohe und pflegleichte Korallen in großen Mengen zu produzieren. Dr. Samuel Nietzer stellt dies in einem Interview vor.

KORALLE: Samuel, du hast ja schon mehrfach in der KORALLE über eure Zuchterfolge bei Acropora-Steinkorallen berichtet. Ich freue mich daher besonders, dass wir dieses Thema in diesem Interview vertiefen können. Stellst du dich unseren Lesern bitte noch einmal kurz vor?

Dr. Samuel Nietzer: Geboren und aufgewachsen im schönen Mainfranken, entwickelte ich schon sehr früh eine große Faszination für die Natur und insbesondere für aquatische Lebewesen. Mein erstes Süßwasseraquarium bekam ich zur Einschulung. Seither bin ich dem Hobby durchgehend treu geblieben. Mit ca. 16 Jahren startete ich das erste Meerwasserbecken, damals noch mit HQI-Beleuchtung, viel Eigenbastelei, Weichkorallen, Makroalgen und widerstandsfähigen SPS. 
Während des Studiums in Würzburg ergab sich dann die Möglichkeit – tatsächlich nicht nur für mich, sondern auch für meine Frau Mareen (Co-Gründerin von SciReef) – für unsere Bachelor-Abschlussarbeiten nach Guam zu reisen, wo wir im Labor von Prof. Peter Schupp arbeiten konnten. Kurze Zeit später wechselte Prof. Schupp an die Universität Oldenburg. Im Anschluss an unsere Bachelorarbeiten blieben wir in seiner Arbeitsgruppe und schrieben uns an der Uni Oldenburg für unsere Masterarbeiten ein. 
2012/2013 übernahm ich dann die Leitung der neu errichteten Forschungs­aquarien am Institut für Chemie und Biologie des Meeres (ICBM) in Wilhelmshaven, die ich bis heute innehabe. 
In den folgenden Jahren reisten wir immer wieder nach Guam, um während des Massenablaichens der Korallen vor Ort zu sein, Larven zu gewinnen und Studien durchzuführen. Nach dem Master folgten Doktorarbeit und mehrere Postdoc-Zeiten, die jetzt in die Ausgründung der SciReef GmbH mündeten. Wissenschaftlicher Schwerpunkt ist seit den Anfängen die sexuelle Reproduktion von Korallen. Die Möglichkeiten, die diese Art der Vermehrung bietet, sind immer wieder faszinierend.
Privat besitze ich seit vielen Jahren allerdings keine Meerwasserbecken mehr. Meine Aquaristik zu Hause beschränkt sich, zumindest aktuell, auf Endlerguppys, Panzerwelse und Zwerggarnelen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 150