Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Text und Fotos:Dr. Dieter Brockmann

Artemia-Salzkrebschen haben in der Aquaristik eine lange und bedeutungsvolle Geschichte. Worin ist dieser Erfolg begründet? Handelt es sich wirklich um eine universelle Nahrungsgrundlage? Oder gibt es auch Argumente gegen ihren Einsatz?

Im Prinzip stehen uns Salinenkrebschen in vier Formen zur Verfügung: lebend als frischgeschlüpfte Nauplien, lebend als adulte Schwimmkrebschen, tiefgefroren und gefriergetrocknet. Tiefgefrorene Artemien zählen mit Mysis-Schwebegarnelen und Krill zum beliebtesten Frostfutter. Sie gelten als eines der Grundnahrungsmittel für unsere Aquarienfische, sind aber als Alleinfutter aus verschiedenen Gründen, wie weiter unten beschrieben, nicht ausreichend.

Das Verfüttern lebender Salinenkrebschen – frischgeschlüpft oder ausgewachsen – ist bei Nichtzüchtern eher die Ausnahme. Angereicherte Artemianauplien sind in der Fischzucht als Aufzuchtfutter unersetzlich. Auch können sie als Planktonersatz für viele Planktonfresser verwendet werden, wenngleich auch mit einigen Einschränkungen.

Es besteht auch die Möglichkeit, Salinenkrebschen selbst bis in das Adultstadium heranzuziehen, was sie dann auch für größere Fische als Nahrung wertvoll machen kann. Ein recht einfaches Aufzuchtprotokoll findet sich bei Christine Wilde (siehe Literaturverzeichnis). Die Aufzucht ist jedoch mehr oder weniger aufwändig und wird meines Wissens bisher nur selten von Privataquarianern betrieben. Alternativ kann man ausgewachsene, lebende Salinenkrebschen von verschiedenen Herstellern erwerben. Ich mache dies selbst ab und zu, und es ist sehr spannend zu sehen, wie vehement auch langsame Fische über dieses Lebendfutter herfallen. Hier ist allerdings zu bedenken, dass diese gekauften Artemia-Chargen möglichst frisch sein müssen, damit sie nicht zu große Mengen an Nährstoffen verlieren. Auch sollten diese Salinenkrebschen gut gespült werden, um Abfallstoffe, die aus dem Lagerwasser stammen, nicht unnötig in das Aquarienwasser zu einzutragen.

Gefriergetrocknete Artemien sind in meinem Futter-Portfolio auch aufgrund möglicherweise auftretender Phosphatprobleme die absolute Ausnahme. Ich verwende sie nur als Ergänzungsfutter in einem Futterautomaten, wenn ich für einige Tage unterwegs bin. Auf diese Art und Weise kann ich den Ersatzpfleger, der sich dann um mein Aquarium kümmert, entlasten. Er muss dann nur noch jeden zweiten Tag kommen, um die Fische mit Frostfutter zu versorgen.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 96