Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Dichte Pseudanthias-Schwärme tanzen
im Sonnenlicht

Heiko Blessin

Gelbe Doktorfische, perfekte Korallenriffe, unzählige Seeschlangen – aber nicht bei Hawaii, sondern in Südjapan! Seien Sie gespannt auf eine Region, die auch unter Tauchern unbekannt und für uns Aquarianer ein echter Meerwassertraum ist.

Eigentlich war es eine Zufallsbekanntschaft: Wir besuchten die berühmten Koizüchter im nordjapanischen Niigata, und einer von ihnen berichtete begeistert über faszinierende Korallenriffe. Zunächst nahm ich an, dies sei vor allem den inzwischen leeren Sake-Flaschen geschuldet und vielleicht auch den immensen sprachlichen Verständigungsproblemen. Aber Toshiyaki beharrte auf seiner Aussage.
Also musste Google herhalten, doch auch dort waren Berichte entweder kaum vorhanden oder auf Japanisch. Auf Okinawa und Ishigaki, den südlichen Riukiu-Inseln, fanden sich aber Tauchcenter, und so landete ich ein Jahr später auf der kleinen Insel Ishigaki, 2.000 km südlich von Tokio und etwa auf der Höhe von Taipeh. Uns Aquarianern tritt diese Insel namentlich durch die Steinkoralle Micromussa ishigakiensis in Erscheinung, die noch bis vor Kurzem in der Gattung Acanthastrea untergebracht war.
Schon im Landeanflug war im klaren Wasser um die Insel herum das Saumriff zu erkennen. Mit dem Dive Center „Prime Scuba“ ging es in täglichen Ausfahrten zu den umliegenden Riffen. Morgens wurde das Boot beladen, und gegen 16:00 Uhr kehrten wir wieder in den Hafen zurück. Mittags gab es an Bord leckeres japanisches Essen, und Getränke standen unbegrenzt zur Verfügung.
Aber wie aufregend ist es für einen Meerwasseraquarianer, hier zu tauchen? Der erste Blick unter Wasser ist ja immer der spannendste. Perfekte Sicht in sehr klarem Wasser, das Riff reichte bis fast zur Oberfläche und besaß einen enormen Fischreichtum! Das kam für mich wirklich unerwartet. Auch bei genauem Hinsehen fühlte man sich wie in einem artenreichen Riff bei den Philippinen, obwohl dieser Inselarchipel noch rund 1.000 km entfernt liegt.
In den Riffen herrschen zwar Steinkorallen vor, aber auch Weichkorallen sind zahlreich vertreten, besonders an den strömungsstarken Bereichen und an Überhängen. Auf dem Riffdach befinden sich, wie oft, große Feuerkorallenbestände. Zwischen diesen Korallen sind die typischen Bewohner wie Fahnenbarsche und Demoisellen zu sehen.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 123