Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Stabile und exzellente chemische,
biologische und physikalische Bedingungen
stärken das Mikrobiom, das dann seinerseits
die Physiologie der Korallen positiv beeinflusst.

Dr. Dieter Brockmann

Im vorausgegangenen Beitrag wurden die verschiedenen intrazellulären Partner von zooxanthellaten Korallen vorgestellt und, soweit bekannt, ihre Funktion beschrieben. Schon hier zeigte sich, dass die einfache Hypothese, „ein Korallenpolyp besitzt eine Zooxanthellen-Art“, nicht aufrecht erhalten werden kann. Zu komplex sind die intrazellulären Partnerschaften der verschiedenen Organismen und deren Interaktionen. Schaut man sich aber die Lebensgemeinschaft an, die die Außenhaut von Polypen besiedelt, wird diese Komplexität noch übertroffen.

Schon sehr einfache Analysen zeigen, dass die Außenhaut der Korallenpolypen, die sogenannte Epidermis, von unterschiedlichsten Organismen besiedelt ist. Hierzu zählen Bakterien, Archaeen (Archaeen sind einzellige Organismen ohne Zellkern, die sich durch genetische, physiologische und strukturelle Merkmale von Bakterien unterscheiden), Pilze, Protisten (Protisten sind eine Gruppe von ein- bis wenigzelligen Eukaryoten, besitzen also Zellkerne, z. B. Algen und Protozoen) sowie Viren. Zusammen mit den intrazellulären Partnern bilden sie das Mikrobiom der Korallen.
Grundlage für diese Siedlungsgemeinschaft ist der Mucus, ein Schleim auf der Körperoberfläche der Weich- und Steinkorallenpolypen, der von spezifischen Zellen produziert und ausgeschieden wird. Er überdeckt als mehr oder weniger dicke Schicht den gesamten Polypen.
Neben den eben beschriebenen Bakterien besiedeln zahlreiche andere Organismen den Korallenmucus. Hierzu zählen die Archaeen, die wichtige Aufgaben im Nährstoffrecycling übernehmen (Bourne et al. 2016). Beispielhaft zu nennen sind die (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 126