Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Roter Seestern (Echinaster sepositus

Werner Fiedler

Die Reiseeinschränkungen infolge der Pandemie haben zu einer Rückbesinnung auf nahe gelegene Ziele geführt. Für Freunde der marinen Flora und Fauna rückte somit das Mittelmeer zunehmend in den Fokus. Ein Besuch der kroatischen Inselwelt zeigt beispielhaft, dass sich die Unterwasserwelt dieser Region erstaunlich vielfältig und farbenfroh präsentiert. Musste sich erst ein übles Virus verbreiten, um sie wiederzuentdecken?

Der für die Reise mit Bedacht gewählte mediterran-milde September verwöhnt uns mit einer angenehmen Lufttemperatur, und die von der Sommersonne aufgeheizte Adria hat bislang einen guten Teil dieser Wärme gespeichert. Über wie unter Wasser ist es um diese Zeit somit behaglich, was bedeutet, dass wir für zwei Wochen gewissermaßen in den Sommer zurückgekehrt sind. Jetzt könnte nur die Bora stören, der berüchtigte, plötzlich auftretende, böige und kalte Fallwind aus dem Gebirge. Aber Petrus meint es gut. Also dürfen wir ausgiebig testen, ob Neptun unserem Tauchprogramm gleichfalls gewogen ist.
Vielerorts reichen die Kalkfelsen bis an die Küste, so dass sich die Klippen im Meer fortsetzen. Zudem vervollständigen irgendwann heruntergebrochene Gesteinsbrocken jeglicher Größe das oftmals grandiose Panorama der Unterwasserlandschaft bis in die von uns problemlos erreichbaren Tiefen. Felsen, die noch genügend Sonnenlicht abbekommen, tragen vorwiegend struppige Bärte aus fein verästelten, schwer zu unterscheidenden Braunalgen der Gattung Cystoseira. Dazwischen fallen Bestände der Trichteralge (Padina pavonica) auf. Selbstverständlich sind außerdem Rot- und Grünalgen vertreten – einerseits beispielsweise das Feine Korallenmoos (Jania rubens) oder die Gabel-Rotalge (Amphiroa rigida), andererseits Meersalat-Arten (Ulva sp.) oder der Meerball (Codium bursa). Die zuletzt genannte Grünalge bildet einen unverwechselbaren, hohlen Thallus, der zunächst mehr oder weniger kugelförmig wächst, aber später (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 137