Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

André Luty

Wenn das so weitergeht, können wir Meerwasseraquarianer auch bald im Mittelmeer regelmäßig mit Doktorfischen schwimmen. Zumindest eine Art scheint sich inzwischen dauerhaft etabliert zu haben.

Man würde meinen, dass die Lesseps‘sche Migration (das Einwandern von Tieren aus dem Roten Meer über den Suezkanal ins Mittelmeer) bei der Einwanderung invasiver Arten ins Mittelmeer die größte Rolle spielt. Aber nein, die meisten tierischen Neubürger haben den Weg aus dem Atlantik dorthin gefunden – die noch niedrigeren Temperaturen scheinen sie nicht zu stören.

Karibischer Streifen-Doktorfisch (Acanthurus chirurgus)
Am 31. August 2016 wurde ein einzelnes junges (11,8 cm Gesamtlänge) Exemplar des Karibischen Streifen-Doktorfischs durch Freizeitfischer im Grand Harbour bei Malta (35º53,75' N; 14º31,25'O) gefangen, wo sie es auf felsigem Boden in einer Tiefe von 3–5 m entdeckt hatten. In der Gegend wurden keine weiteren Individuen dieser Art beobachtet. Das Tier wurde in der Sammlung des Fachbereichs Biologie der Universität Malta deponiert und gefroren aufbewahrt, was detaillierte morphologische und meristische Analysen (Erfassung quantitativer Merkmale wie Anzahl der Flossenstrahlen etc.) ermöglichte. 
Der lebende Fisch hatte einen grünlich grauen Körper mit einem weißlichen Fleck zwischen Brust- und Bauchflossen, einem hellen Bereich am Schwanzstiel, acht schmalen, dunkelgrauen, vertikalen Streifen an der Flanke, die fast bis zum Bauchrand reichten, und einem leuchtend blauen Rand um die Stacheln. Während der Konservierung verdunkelte sich die Hintergrundfarbe des Körpers zu einem bräunlichen Grau, wodurch einige Merkmale wie die Farbe des Messerrandes und die vertikalen Balken weniger sichtbar wurden. 
Das Farbmuster des lebenden Exemplars ermöglichte zusammen mit den morphometrischen Messungen und Flossenstrahlen-Zählungen eine eindeutige Identifizierung als A. chirurgus. Das Exemplar unterschied sich jedoch von den bisher wissenschaftlich beschriebenen Exemplaren in den Afterflossenstrahlen, da es fünf Stacheln und 21 Weichstrahlen aufwies, die durch eine Kerbe getrennt waren, und nicht drei Stacheln und 22–23 Weichstrahlen, wie in der Literatur zu lesen ist (Randall 2002).

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 149