
Dr. Dieter Brockmann
Jeder Meerwasseraquarianer oder Taucher hat sicherlich das Ziel, einmal in seinem Leben einen bestimmten Fisch oder eine besondere Korallenart in ihrem natürlichen Biotop beobachten zu können. Für KORALLE-Redakteur Dr. Dieter Brockmann waren dies die Walhaie (Rhincodon typus).
Seit mehr als 40 Jahren bin ich begeisterter tauchender Meerwasseraquarianer. Während dieser Zeit hatte ich das Glück, zahlreiche z. T. noch unberührte und gesunde Riffe besuchen zu dürfen, seien es die Malediven schon in den 1970er-Jahren, das Rote Meer, das praktisch vor unserer Haustüre liegt, oder auch weit entfernte, exotische Gebiete wie das Ningaloo Reef vor der Westküste Australiens, Palau im Zentralpazifik oder die artenreichen Riffe vor Papua-Neuguinea.
Obwohl mein Hauptaugenmerkt immer auf den unmittelbaren Bewohnern der Riffe lag, war es dennoch mein Traum, einmal dem aktuell größten Fisch unserer Erde zu begegnen, dem Walhai (Rhincodon typus). In all den Jahren hatte ich jedoch kein Glück. Ich war nie zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle, wie z. B. auf den Malediven, als unser Partnertauchboot auf einen Walhai stieß, wir jedoch wenige Minuten später das Tier verpassten. Ein anderes Beispiel: Februar 2023 saß ich beim Rückflug von Hurghada nach Düsseldorf neben einem Schnorchler, der mir voller Stolz sein Unterwasservideo mit einem Walhai präsentierte – auch nur wenige Kilometer von dem Ort entfernt, wo ich regelmäßig ins Wasser gegangen war.
Wenn es schon nicht mit Glück ging, diesen größten Fisch der Welt zu finden, dann was es vielleicht möglich, ein Treffen gezielt zu planen und dorthin zu fahren, wo diese Tiere regelmäßig gesichtet werden. Eine Internetrecherche erbrachte ein solches Ziel, die Isla Mujeres, ca. 20 km vor der Ostküste von Cancún, Mexiko. Dies sollte also unser Ziel sein, Anfang Juli 2024.