
Dr. Dieter Brockmann
Nährstoffkonzentrationen und -gleichgewichte sind ein ständig diskutiertes Thema in der Meerwasseraquaristik, denn überhöhte Konzentrationen entweder einer einzelnen oder aller Verbindungen sind einer der Gründe, die zu unerwünschten Plagen von Fadenalgen oder Cyanobakterien führen können.
Alle Organismen benötigen Nährstoffe zum Überleben sowie für Wachstum und Vermehrung. Für Tiere sind dies komplexe organische Verbindungen wie Proteine, Fette und Zucker, die sie über verschiedene Wege in den eigenen Stoffwechsel einbauen. Die Nährstoffe für Pflanzen und Algen sind dagegen deutlich einfacher aufgebaut. Primär handelt es sich dabei um Verbindungen wie Stickstoff (N2), Nitrat (NO3-) oder auch Ammoniak/Ammonium (NH3/NH4+), Phosphate (PO43-) und einfache Kohlenstoffverbindungen wie Kohlendioxid (CO2) und Hydrogenkarbonate (HCO3-).
Was bedeutet „Nährstofflimitierung“?
Um überleben und wachsen zu können, braucht ein Organismus ein ausgewogenes Angebot verschiedener Nährstoffe. Diese werden aufgenommen und für den Energiebedarf, das Wachstum und die Produktion von Keimzellen verstoffwechselt. Wird einer der benötigten Nährstoffe knapp oder ist er aufgebraucht, greift der Organismus zunächst auf eigene Reserven zurück. Sind auch diese erschöpft, stellt er nach und nach bestimmte Funktionen ein. In diesem Fall spricht man von Nährstofflimitierung.
Nährstofflimitierung und Wachstumslimitierung
Im engsten Sinne bedeutet „Nährstofflimitierung“, dass ein oder mehrere Nährstoffe in so niedrigen Konzentrationen vorliegen, dass sie zum Erhalt des Stoffwechsels eines bestimmten Organismus nicht mehr ausreichen. Somit ist eine unmittelbare Folge der Nährstofflimitierung, die im Prinzip nur eine quantitative Beschreibung eines Systems darstellt, die Wachstumslimitierung als biologische Konsequenz.