Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Hans-Werner Balling, Tropic Marin

Wenn Riffaquarianer über Nährstofflimitierungen reden, sprechen sie selten über etwas Gutes. Die Vorstellungen und Zahlen, die dabei mit dem Begriff „Nährstofflimitierung“ verknüpft werden, haben selten einen wissenschaftlichen Hintergrund. Dieser Artikel unterfüttert das Thema mit einigen Fakten und Zusammenhängen.

Das Wachstum von Lebewesen lässt sich nicht beliebig beschleunigen, es wird von unterschiedlichen Faktoren begrenzt. Da sind zunächst die Stoffwechselprozesse, deren Abläufe sich nicht unbegrenzt schneller machen lassen, selbst wenn alle Wachstumsfaktoren optimal sind, was aber unter natürlichen Bedingungen sehr selten der Fall ist. 

Licht als wachstumslimitierender Faktor
Fotoautotrophe Organismen, also solche, die mit Lichtenergie energiereiche organische Verbindungen synthetisieren und daraus dann auch ihre Zellen und Gewebe aufbauen, befinden sich sehr oft in einem Wettbewerb um Licht, um einen Platz an der Sonne. Auch zooxanthellate Korallen gewinnen mithilfe ihrer Symbiosealgen, den Zooxanthellen, den überwiegenden Teil ihres Energiebedarfs aus dem Licht. So stehen sowohl in den Korallenriffen als auch in den Riffaquarien die Korallen oft in Konkurrenz oder sogar in einem Kampf um das Licht. Schnellwüchsige Korallen tendieren dazu, langsamer wachsende Formen zu überwachsen, was Letztere durch Kampftentakel, Mesenterialfilamente oder Giftstoffe zu verhindern versuchen. Offensichtlich ist für zooxanthellate Korallen also Licht ein potenziell wachstumslimitierender Faktor. 

Da Korallen langsamer als Algen wachsen, können sie den Wettbewerb um Licht und die besten Plätze am Licht nur in nährstoffarmen Meeresregionen gewinnen, wo die Algen durch den Mangel an Nährstoffen im Wachstum gehemmt werden. Zusätzlich stehen die Algen dort durch das Abweiden algenfressender Fische unter Druck. Korallen haben hier Vorteile durch ihre mixotrophe Lebensweise, die sowohl mineralische Nährstoffe für die autotrophe Ernährung als auch organische Verbindungen aus partikulärer Nahrung und gelöst aus dem Wasser zur heterotrophen Ernährung zu nutzen vermag. Zusätzlich können die Nährstoffe aus der tierischen, heterotrophen Ernährung intern durch die Zooxanthellen „upgecycelt“ und mehrfach genutzt werden.

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 151