Mit einem Kochbuch gegen die Invasion?
Gut möglich, dass das Auftauchen von Feuerfischen (Pterois volitans und P. miles) im Golf von Mexiko so manchen Aquarianer in den USA zunächst begeistert hat.
Schließlich stammen diese beliebten Aquarienpfleglinge eigentlich aus dem Indopazifik und begannen erst vor kurzer Zeit, über die Karibik auch nach Nordamerika einzuwandern.
Dann dauerte es aber nicht einmal zehn Jahre, bis sich die Neuankömmlinge zu einer echten Plage entwickelt haben. Mancherorts wuchs die Population explosionsartig auf bis zu 2.000 Exemplare pro Hektar an (Quelle: NOAA). Ein folgenschweres Problem ist dies vor allem, weil die gefräßigen Räuber riesige Mengen kleiner Fische und Krebstiere fressen und damit zudem einheimischen Raub- und Speisefischen wie z. B. Schnappern die Nahrungsgrundlage entziehen.
Da es an natürlichen Fressfeinden mangelt, halten manche Wissenschaftler und Riffschützer menschliches Eingreifen für unverzichtbar. Sie versuchen nun, die sich rasant vermehrenden Feuerfische den Sportfischern und Gourmets schmackhaft zu machen. Dazu hat die Organisation REEF (www.reef.org) sogar ein Kochbuch mit Rezepten zur Zubereitung von Feuerfischen veröffentlicht.
Ob man das aus ökologischer Sicht für sinnvoll hält oder doch eher für makaber – sicher Geschmackssache! Apropos Geschmack: Kenner loben das helle, zarte Fleisch von Feuerfischen, das an Geflügel erinnern soll...
Inken Krause