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Gespräch mit den Züchtern des Pygmäenseepferdchens Hippocampus bargibanti

von Daniel Knop

Matt Wandell (Jahrgang 1978) und Richard Ross (Jahrgang 1969) sind zwei engagierte Aquarienpfleger im Steinhart-Aquarium in San Francisco, Kalifornien (USA). Ihnen wurde unlängst etwas ermöglicht, das geeignet ist, Tausende Seepferdchenliebhaber in aller Welt vor Neid erblassen zu lassen: Sie bekamen Gelegenheit, das erst vor 35 Jahren entdeckte Bargibant-Pygmäenseepferdchen (Hippocampus bargibanti) im Aquarium zu pflegen und seinen Nachwuchs aufzuziehen (Knop 2014). KORALLE fragt nach, wie es dazu kam, wo die Schwierigkeiten lagen und welche Erfolge sich einstellten.

KORALLE: Wie lange und wie haben Sie sich auf das Nachzuchtprojekt mit den Pygmäenseepferdchen vorbereitet? Welche Schwierigkeiten mussten Sie überwinden?

Richard Ross & Matt Wandell: So lange wir zurückdenken können, hatten wir die Idee, die Pflege dieser Seepferdchen in einem Spezialaquarium zu versuchen. Im Jahr 2003 bemühten sich J. Charles Delbeek und Norton Chan im Waikiki-Aquarium in Hawaii, ein Paar Hippocampus bargibanti aus Japan zu pflegen, doch leider überstand die Muricella-Wirtskoralle dies nicht lange, und kurz darauf starben auch die Seepferdchen. Folglich wiesen sie darauf hin, dass die erfolgreiche Pflege der Muricella-Gorgonie eine absolute Voraussetzung für den Pflegeerfolg mit den Pygmäenseepferdchen ist. Im Jahr 2011 hatten wir dann im Rahmen einer wissenschaftlichen Expedition der California Academy of Sciences die Möglichkeit, auf den Philippinen einige Muricella-Korallen zu sammeln. Dies erforderte natürlich spezielle Genehmigungen, weil das Sammeln und Exportieren von Korallen auf den Philippinen normalerweise streng verboten ist.

Es gelang uns, mehrere Muricella plectana und M. paraplectana lebend in ein eingefahrenes Ausstellungsbecken für azooxanthellate Korallen zu setzen, das von Matt gepflegt wurde. Informationen über die Umgebungsansprüche und die Ernährung dieser Korallen sind kaum verfügbar, weshalb wir versuchen mussten, die Aquarienpflege mithilfe unserer Erfahrung in der Haltung azooxanthellater Korallen und letztlich auch unseren Wissens über den natürlichen Lebensraum hinzubekommen. Und nach ein paar Jahren hatten wir allmählich das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein, denn die Korallen entwickelten sich gut. Das war letztlich der Moment, in dem wir beschlossen, auf unserer nächsten Philippinen-Expedition im Mail 2014 zu versuchen, ein Paar der Pygmäenseepferdchen zu sammeln.

 

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 89