Das Meerwasseraquaristik-Fachmagazin KORALLE bietet jedem Meerwasseraquarianer eine Fülle interessanter, fundierter und modern gestalteter Beiträge. Es werden die unterschiedlichsten Aspekte behandelt: Aquarienpraxis, Haltung und Vermehrung einzelner Arten, biologische Hintergrundberichte, Aquarientechnik und -chemie, Neues aus der Wirtschaft, Buchmarkt, Reportagen und Reiseberichte, Interviews und vieles mehr; alles leicht verständlich, allgemein interessant und unterhaltsam. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich.

Amphiprion ocellaris im Aufzuchtbecken
(Meerwassercenter Menzel)

Daniel Knop

Die Nachzucht von Clownfischen gilt als relativ leicht, und in unzähligen Riffaquarien werden regelmäßig Gelege zahlreicher Arten produziert. Dadurch böte sich vielen Aquarianern Gelegenheit, sich an der Aufzucht der geschlüpften Larven zu versuchen.

Clownfische gehörten zu den ersten Korallenfischen, die in Menschenhand vermehrt werden konnten. Das ist inzwischen schon viele Jahrzehnte her, und heute sind sogar diverse Kaiserfisch- oder Doktorfisch-Arten züchtbar, vor allem, weil man viele Details ihrer Larvenentwicklung besser verstanden hat. Trotzdem ist es (nicht nur!) für in puncto Nachzucht unerfahrene Aquarianer ein aufregendes Erlebnis, die Entwicklung der Eier zu beobachten und das Schlüpfen der Larven sowie ihr allmähliches Heranwachsen zu erleben.
Wenn Ihr Clownfischpaar regelmäßig Gelege erzeugt, sollten Sie vielleicht in Erwägung ziehen, einmal die Voraussetzungen für die Nachzucht zu schaffen und zu probieren, die schlüpfenden Larven aufzuziehen. Es wird vermutlich nicht beim ersten Versuch klappen, aber die Nachwuchsproduktion eines etablierten und gut ernährten Clownfischpaars ist über viele Jahre hinweg sehr konstant, sodass Sie zahlreiche Gelegenheiten haben werden, den Versuch zu wiederholen.

Verpaarung
Am Anfang steht natürlich die Paarbildung. Das kann sehr einfach sein, aber es muss durchaus nicht immer so reibungslos funktionieren. Ich erinnere mich vor allem an einen Amphiprion percula, den ich als junge Nachzucht von Wolfgang Mai gezielt erwarb, um ein geschlechtsreifes Paar für intensive Makrofotoaufnahmen heranzuziehen und auch Mikroskopfotos der Embryonalentwicklung zu erstellen. Eigentlich waren es zwei Fische, die ich erwarb, weil ich annahm, beim Heranwachsen würde sich einer davon zum Weibchen umwandeln, sodass problemlos ein Paar entstünde. Dem war aber nicht so, wie Sie gleich lesen werden, und nur ein Exemplar blieb übrig.
Es kostete mich ganze fünf Jahre und zahlreiche Versuche, für das überlebende, bald recht territoriale und sehr wählerische Percula-Weibchen ein passendes Männchen zu finden. Mit dem verbreiteten A. ocellaris wäre das natürlich viel einfacher gewesen, doch ich wollte diese Aufnahmen eben unbedingt mit einem Percula-Paar machen, dem „Echten Clownfisch“. Man sollte sich also schon im Vorfeld klarmachen, dass in der Entscheidung über die Verpaarung das Clownfischweibchen das letzte Wort hat.
Das Problem meiner beiden jungen A. percula lag darin, dass beide Tiere gleich alte Jungfische waren, die aus demselben Gelege stammten. Es kam zu pausenlosen (...)

Den vollständigen Artikel finden Sie in Ausgabe 125